Mittwoch, 6. Januar 2016

Are you happy?

Hallo und herzlich willkommen im neuen Jahr 2016! 
Ich hoffe, ihr seid alle gut reingerutscht und hattet einen schönen Start. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern meines Blogs ein gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr und hoffe, dass sich in den kommenden zwölf Monaten alle eure Wünsche erfüllen.

Wie ihr bereits gemerkt habt, habe ich in den letzten zwei Monaten weniger gebloggt, was zum einen an meinem neuen Job lag, zum anderen aber daran, dass ich in den vergangenen Wochen viel nachgedacht habe. Häufig kam bei mir die Frage auf, ob ich es wirklich verantworten kann mich einem so belanglosen Thema wie Kosmetik zu widmen, wenn so viel wichtigere Dinge auf der Welt passieren. Wie kann ich guten Gewissens über Peelings und Lidstriche schreiben, wenn es so viel Leid und Ungerechtigkeit auf der Welt gibt? Ist es wirklich sinnvoll einem so banalen Thema so viel Aufmerksamkeit zu widmen?

Natürlich ist Kosmetik ein Thema, das in unserer Gesellschaft viele Menschen interessiert, und natürlich tut es niemandem weh darüber zu schreiben. Jedoch habe ich mir in den vergangenen Monaten, in denen ich mehr und mehr Kosmetik zu Hause angehäuft habe, auch begonnen die Frage zu stellen: "Macht mich dieses blinde Konsumieren wirklich glücklich?" Ich habe in den vergangenen zwei bis drei Jahren so viel Kosmetik, Klamotten, Bücher, Taschen und Schuhe angehäuft, dass die Menge wahrscheinlich für zwei Leben reicht, wenn man es realistisch betrachtet. Wenn man ehrlich ist und sich selbst die Frage stellt: "Brauche ich all das wirklich?", dann dürfte die Antwort ziemlich sicher "nein" lauten. 

Seit unsere Welt von sozialen Medien wie Facebook, Twitter, Youtube etc. überflutet wird, ist Kaufen zu einem gesellschaftlichen Erlebnis, man könnte fast sagen zu einer gesellschaftlichen Sucht geworden. Täglich kann man auf Youtube Haul-Videos sehen, in denen Jungs und Mädels ihre neusten Errungenschaften präsentieren. Natürlich steckt das an: Wenn ich daran denke, wie viele Dinge ich allein im vergangenen Jahr gekauft habe, nur weil mich jemand auf Youtube angefixt hat, dreht sich mir heute angesichts der ausgegebenen Summen der Magen um. Neben der Tatsache, dass diese Kaufsucht sehr schlecht für das Konto ist, fühlt man sich irgendwann von dem ganzen Zeug, das herumliegt und doch nie benutzt wird, erschlagen. 

Ich habe eingekauft, wenn ich mich unglücklich gefühlt habe oder wenn mir langweilig war. Das Gefühl, etwas online in den Warenkorb zu legen, verschaffte mir einen kurzzeitigen Kick. Sobald die Sendung aber bei mir zu Hause angekommen war, verloren die Dinge für mich allerdings wieder ihren Reiz und ein neuer Fix musste her. Fühlte ich mich langfristig dadurch besser? Nein! Und der Blick auf mein Konto sorgte zudem immer für ein schlechtes Gewissen und Bauchschmerzen. 

Jede Gelegenheit, die sich bot war mir recht, bei jedem Sale war ich dabei, ganz egal, ob ich das Zeug brauchte oder nicht. Als Lush nach Weihnachten seinen alljährlichen Sale veranstaltete, war ich natürlich wieder auf der Homepage und habe mich umgesehen. Diesmal konnte ich mich jedoch bremsen, da ich mir gesagt habe, dass ich genug Bade- und Körperprodukte zu Hause habe, die ich noch nicht angebrochen habe. Für gewöhnlich wären beim Sale locker 60-80 Euro futsch gewesen, diesmal jedoch nicht.

Dadurch dass im vergangenen Jahr in meinem Leben einige Dinge geschehen sind, die mich sehr belastet haben, habe ich begonnen mir Gedanken darüber zu machen, was mich wirklich glücklich macht. Und ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass dies keine Dinge sind, die man mit Geld kaufen kann. Ich habe vor Kurzem begonnen täglich zu meditieren, um mehr innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden. Außerdem möchte ich nach den Winterferien wieder mit dem Yoga beginnen, da mir die Mischung aus Körperübungen und Meditation wirklich gut tut. 

Gestern habe ich auf Netflix eine tolle Dokumentation aus dem Jahr 2011 gesehen, sie trägt den Titel "happy" und befasst sich mit der Frage, was uns wirklich glücklich macht im Leben. Dazu wurden Menschen aus aller Welt befragt, was sie glücklich macht. Überraschenderweise (oder vielleicht auch nicht), sind die Menschen am glücklichsten, die ein einfaches Leben führen und wenig Wert auf materielle Güter legen. Das Beispiel eines Rikshafahrers aus Indien, der mit seiner Familie in einer einfachen Lehmhütte wohnt, und das Interview mit einer Farmerin auf der japanischen Insel Okinawa haben sich mir besonders stark eingeprägt. Auf den ersten Blick sind diese Menschen arm, da sie kaum etwas besitzen. Trotzdem sind sie glücklich und leben ein erfülltes Leben. Bewundernswert. Wir hingegen besitzen so viel und sind oftmals trotzdem nicht glücklich. 

Ich bin überzeugt davon, dass jeder Mensch seine eigene, individuelle Antwort auf die Frage "Was macht mich glücklich?"finden muss. Es gibt dafür kein allgemeingültiges Rezept. Was für den einen gut ist, kann für den anderen zum Alptraum werden. Wichtig ist, dass wir uns ab und zu einen ruhigen Moment gönnen, in dem wir einen Schritt zurücktreten und unser Leben mit einer gewissen kritischen Distanz betrachten. Nur so können wir überprüfen, ob das was wir tun uns wirklich glücklich macht. Einen Lebensstil anzunehmen, nur weil er gesellschaftlich "festgelegt" ist, macht viele Menschen auf Dauer nicht glücklich (was einer der Gründe sein mag, warum heute so viele Ehen geschieden werden). 

Ich möchte 2016 bewusst nutzen, um "meinen Weg" zum Glück zu finden. Was bedeutet das für meinen Blog "Miss Kittys Kosmetik Kiste"? Natürlich liebe ich Kosmetik nach wie vor und werde auch weiterhin über sie schreiben. Jedoch möchte ich mich im kommenden Jahr auch öfter zu anderen Themen äußern, schließlich besteht unser Leben nicht nur aus Make-up. Wenn ihr Lust habt diesen Weg gemeinsam mit mir zu gehen, dann lade ich euch ganz herzlich dazu ein.

Eure Julia