Donnerstag, 26. März 2020

Haare färben selbst gemacht mit Henna!

Wir leben momentan in Zeiten der Corona-Krise: Da sich immer mehr Menschen mit dem neuartigen Virus anstecken, heißt das Gebot der Stunde: Zu Hause bleiben! Bis auf Apotheken und Lebensmittelläden, Banken und Tankstellen sind alle Geschäfte und Dienstleister geschlossen. Der nächste Friseurtermin lässt also noch auf sich warten. Was tun? Das Gute ist, dass wir alle momentan sehr viel Zeit zur Verfügung haben, also können wir die viele Freizeit nutzen, um unsere Haare selbst zu färben.



Am Besten mit Henna, da dies für eure Haare am gesündesten ist. Henna ist ein Naturpigment, welches aus Pflanzen gewonnen wird. Henna gibt es in den Farben schwarz und rot, ich werde meine Haare heute mit rotem Henna färben. Die Farbe habe ich im türkischen Supermarkt für nur 2,50 Euro gekauft, enthalten sind 90 Gramm Hennapulver. Ihr bekommt Henna bzw. Pflanzenhaarfarbe auch bei dm von Garnier oder Schwarzkopf, allerdings kostet sie dann 9,95 Euro und ist damit wesentlich teurer als die von mir verwendete Variante.



Was ihr sonst noch zum Färben braucht: Am Besten zieht ihr ein altes T-Shirt an, das dreckig werden darf, falls ihr beim Auftragen der Farbe mal kleckern solltet. Außerdem braucht ihr einen Kamm, Färbehandschuhe, ein Plastikhäubchen, eine kleine Schüssel, einen Färbepinsel und 1-2 alte Handtücher. Meine Handschuhe und die Haube sind wiederverwendbar, ich wasche sie nach jedem Färben aus und benutze sie einfach noch einmal.

Ich färbe meine Haare niemals wenn sie frisch gewaschen sind, das gilt besonders dann, wenn ich chemische Farben benutze. Das Fett auf eurer Kopfhaut wirkt wie ein Schutzfilm, der verhindert, dass die Farbe auf eurer Kopfhaut brennt. Das ist besonders für Leute mit empfindlicher Kopfhaut wichtig. Beim Färben mit Henna reicht aber "Second day hair", färbt ihr mit chemischer Farbe solltet ihr eure Haare bis zu zwei Tage nicht waschen bevor ihr die Farbe auftragt.



Zuerst ziehe ich mein Färbe-T-Shirt und die Handschuhe an. Das Hennapulver wird in der Schale mit kochendem Wasser vermischt und muss so lange umgerührt werden bis eine cremige Paste entsteht (siehe Bild unten). Die Paste darf nicht zu flüssig sein, denn sonst hält sie nicht gut auf den Haaren und ihr macht eine Riesensauerei in eurem Bad. Passt beim Anrühren der Farbe auf, dass ihr das Hennapulver nicht einatmet! Das Pulver hat einen spezifischen Duft (ein bißchen wie Kräuter, ein bißchen wie Hanf), an den man sich erstmal gewöhnen muss.



Jetzt zieht ihr mir dem Kamm einen geraden Scheitel und beginnt die Farbe zunächst auf dem Haaransatz aufzutragen. Dann arbeitet ihr euch bis zum linken Ohr voran; immer zuerst den Scheitel ziehen, dann die Haare gleichmäßig mit der Paste bedecken. Am linken Ohr angekommen, geht ihr von der Mitte aus zum rechten Ohr.

Während man den Ansatz mit etwas Übung relativ leicht selbst färben kann, braucht man bei längeren Haaren Hilfe. Bittet also jemanden, der in eurem Haushalt wohnt, darum euch bei den Längen zu assistieren. Bei mir muss immer mein Freund herhalten, der nach vier Jahren zu einem echten Färbeprofi geworden ist :) Ich beuge mich über die Wanne (um die Sauerei zu minimieren) während mein Freund seine Schutzhandschuhe anzieht. Mit der Hand verteilt er den restlichen Hennabrei Strähne um Strähne in meinen Längen. Man sollte die Farbe gut mit den Händen einkneten bzw. einmassieren, um ein gleichmäßiges Farbergebnis zu erzielen.

Sobald die Farbe verteilt ist, drehe ich meine Haare zu einem Knoten und setze die Haube auf. Die Farbe sollte laut Anleitung mindestens 30 Minuten einwirken. Ihr könnt den Effekt noch verstärken, indem ihr vorsichtig eure Haare mit dem Fön anwärmt, dadurch kann die Farbe noch besser "arbeiten". Bitte beachtet, dass meine Haare von Natur aus dunkelbraun sind, wenn eure Haare heller sind, solltet ihr vielleicht erstmal einen Strähnentest machen, um zu checken, wie das Farbergebnis wird. Niemand möchte schließlich wie ein Möhre herumlaufen :D

Nach einer halben Stunde (diesmal habe ich die Farbe 40 Minuten draufgelassen...) wasche ich die Farbe mit einem milden Shampoo aus. Lasst zunächst die Handschuhe an, solange die Paste nicht ausgewaschen ist, kann sie eure Hände weiterhin einfärben. Ihr könnt nach dem Färben eine Spülung benutzen, um eure Haare leichter kämmbar zu machen.



Hier seht ihr ein vorher-nachher Bild: Meine Haare haben jetzt einen Kupfer-Ton angenommen und fühlen sich gesund und gepflegt an. Bitte beachtet, dass meine Haare auf dem linken Bild nicht gewaschen sind ;) Es kann nach dem Färben sein, dass eure Haare noch ein paar Tage nach Henna riechen, das wäscht sich jedoch raus. Die Farbe selbst verblasst mit der Zeit etwas, wäscht sich aber nicht vollständig aus, so dass ihr lange etwas davon habt.

Ich hoffe, dass dieser Blog-Post hilfreich für euch war! Haltet durch und vertreibt euch die Zeit in der Quarantäne mit etwas Angenehmen. Bleibt gesund und bis bald! Eure Julia